Das Dschungelbuch (1967)

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Das Dschungelbuch ist der 19. abendfüllende Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios. Es basiert auf Motiven der Dschungelbuch-Erzählungen von Rudyard Kipling, verarbeitet diese aber frei zu einer völlig anderen Geschichte. Der Film wurde am 18. Oktober 1967 veröffentlicht und war der letzte Zeichentrickfilm in Spielfilmlänge, der noch von Walt Disney selbst produziert wurde. Nicht zuletzt wegen des Soundtracks wurde der Film enorm populär, vor allem in Europa. In Deutschland ist er sogar der erfolgreichste Film nach Anzahl der Kinobesucher. 2003 erstellte die Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit zahlreichen Filmschaffenden einen 35 Filme umfassenden Filmkanon für die Arbeit an Schulen und nahm Das Dschungelbuch in die Liste auf.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erzählt wird die Geschichte des Findelkindes Mogli aus der Sicht des Panthers Baghira, der das „Menschenjunge“ im Dschungel findet und bei einer Wolfsfamilie unterbringt. So lebt Mogli zehn Jahre glücklich und zufrieden im Dschungel. Doch dann droht Gefahr: Der Tiger Shir Khan will Mogli töten, bevor dieser alt genug ist, Shir Khan selbst umzubringen, denn nur Menschen können mit Feuer umgehen – und das ist das einzige, was der Tiger fürchtet. Die Wölfe und Baghira möchten Mogli zu einer Menschensiedlung in Sicherheit bringen, doch davon ist Mogli gar nicht begeistert. Dennoch brechen er und Baghira auf. Sie verbringen die erste Nacht im Dschungel auf einem Baum. Kurz bevor Baghira einschläft, gerät der Menschenjunge in die Falle von Kaa, dem Riesenpython. Während Kaa damit beschäftigt ist, Baghira zu hypnotisieren, kann sich Mogli befreien und Kaa vom Baum herunterwerfen. Am nächsten Morgen werden sie von einer Elefantenkompanie (Dschungelpatrouille) geweckt, der sich Mogli für kurze Zeit anschließt. Mit dem jungen Elefanten „Junior“ freundet er sich an. Jedoch kann Mogli nicht bei den Elefanten bleiben, da Elefantenoberst Hathi keine Menschen mag. Baghira setzt die Reise mit Mogli fort. Im Dschungel weigert sich Mogli weiterzugehen. Er sieht nicht ein, den Dschungel zu verlassen, und klammert sich an einem Baum fest. Baghira versucht, Mogli am Hosenboden wegzuzerren; Mogli wehrt sich und kann sich aus der misslichen Lage befreien. Der Panther verlässt Mogli verärgert, behält das Menschenjunge jedoch im Auge. Aber anstatt die Gefahren des Dschungels zu umgehen, zieht Mogli auf eigene Faust los und trifft den gemütlichen, unbekümmerten und naiven Bären Balu. Dieser „adoptiert“ den sorglosen Mogli und wird sein Lehrer in Sachen Gemütlichkeit. Doch wenig später bemächtigt sich eine Horde Affen des Menschenkindes, weil deren König King Louie mit seiner Hilfe das Geheimnis des Feuers herausfinden möchte. Nachdem Balu und Baghira Mogli helfen, von den Affen zu entkommen, muss auch Balu einsehen, dass sein Schützling im Dschungel nicht sicher ist und zu den Menschen gehen sollte. Mogli fühlt sich verraten und macht sich wieder alleine auf den Weg. Baghira bittet daraufhin die Dschungelpatrouille, bei der Suche nach Mogli zu helfen. Doch Shir Khan kann die Pläne belauschen und macht sich ebenfalls auf die Suche. Währenddessen gerät Mogli erneut in die Fänge von Kaa, dem es gelingt, den Jungen in seinen Bann zu ziehen. Durch den plötzlich erscheinenden Shir Khan abgelenkt entgeht Kaa, wie Mogli sich befreit und flieht. Mogli trifft neue Freunde, die vier Geier Buzzy, Dizzy, Ziggy und Flaps. Während eines plötzlichen Gewitters greift der gefürchtete Tiger Mogli an. Balu kann mithilfe der Geier gerade noch einschreiten und rettet Mogli vor Shir Khans Klauen, wird aber dabei vom Tiger bewusstlos geschlagen. Mogli besiegt den Tiger, indem er einen durch einen Blitzschlag entflammten Ast an Shir Khans Schwanz befestigt – der Feind flüchtet panisch. Baghira und Mogli halten den immer noch reglos am Boden liegenden Balu für tot und Baghira hält eine ergreifende Trauerrede auf den Bären. Balu jedoch lebt, ist wieder bei Bewusstsein und genießt die Lobeshymne auf seine Person. Das Ende der Reise scheint gekommen, da hört Mogli eine Mädchenstimme aus der Menschensiedlung singen. Verzückt folgt er ihr und lässt seine Freunde zurück. Die sind zwar verwundert, freuen sich aber, dass nun jeder dort ist, wo er hingehört. Arm in Arm singen Balu und Baghira: Probier’s mal mit Gemütlichkeit.

Synchronsprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Vertonung entstand 1967 in den Ateliers der Simoton Film in Berlin. Heinrich Riethmüller war für Dialogbuch, -regie und die Liedertexte verantwortlich.

Rollenname Englischer Sprecher Deutscher Sprecher Tier
Mogli Bruce Reitherman Stefan Sczodrok Mensch
Baghira Sebastian Cabot Joachim Cadenbach Schwarzer Panther
Balu Phil Harris Edgar Ott Lippenbär
Shir Khan George Sanders Siegfried Schürenberg Königstiger
King Louie Louis Prima Klaus Havenstein Orang-Utan
Kaa Sterling Holloway Erich Kestin Tigerpython
Colonel Hathi J. Pat O’Malley Martin Hirthe Elefant
Winifred Verna Felton Ursula Krieg Elefant
Junior Clint Howard Steffen Müller Elefant
Buzzy J. Pat O’Malley Karl Hellmer Geier
Dizzy Lord Tim Hudson Erich Fiedler Geier
Ziggy Digby Wolfe Achim Strietzel Geier
Flaps Chad Stuart Hugo Schrader Geier
Akela John Abbott Jochen Schröder Wolf
Rama Ben Wright Joachim Nottke Wolf
Shanti Darleen Carr Susanne Tremper Mensch

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]